Pelle Pettersen 2025 – Herbstregatta der 806er am Starnberger See

Liebe Mitseglerinnen und Mitsegler,

wir möchten mit Euch den ausführlichen und eindrücklichen Erlebnisbericht der Pelle Pettersen Regatta der 806er vom 28./29. September 2025 von Sylva Barholz teilen und Euch damit im bereits beginnenden Herbst einige schöne Erinnerungen mit auf den Weg geben! Vielen Dank Sylva für den tollen Beitrag!

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Freitag 13:00 Uhr – Treffen im Yachtclub Seeshaupt. Uli und ich decken das Boot von Felix ab. Da der Kicker der GER 465 keine Funktion hat, bauen wir ihn kurzerhand ab und stattdessen eine einfache Leine mit ein paar Rollen. Nun funktioniert er, und das Training kann losgehen.

Da wir unser drittes Crew-Mitglied, unsere Spi-Frau nicht dabeihaben, sie fällt leider krankheitsbedingt aus, gehen wir in Ruhe alle Manöver einmal durch. So wissen beide, wer was bei welchem Mannöver machen muss: Spi-Baum setzen, Tonnen Rundung, Spi hochziehen und setzen, Genua einrollen und so weiter. Später kommt natürlich noch das Halsen mit Spi. Am Ende: Genua ausrollen, Spi bergen, Anluven und Spi-Baum bergen. Wir entdecken noch einige Dinge, die wir besser einstellen müssen – aber genau dafür haben wir ja das Training angesetzt. Jedes Schiff ist letztendlich ein bisschen anders. Jeder Segelmacher schneidet die Segel anders, die Klemmen sind anders belegt oder Rollen sitzen an einer anderen Stelle … Daher schadet es nicht, wenn man sich auf einem fremden Boot “einsegelt”. 

Viele lieben Dank an dieser Stelle an Felix und Britta, die ihr Schiff vertrauensvoll in unsere Hände gelegt haben! Das ist nicht selbstverständlich! Wir wissen das sehr zu schätzen!

   

Eigentlich war kein Wind angesagt und bewölkt – wir hatten dagegen aber ein bis zwei Windstärken und Wetter mit Sonne und Wolken und so erfreuen wir uns an Wind und schönem Wetter.

Um 17:30 Uhr hat der 806 Vorstand zu einem kleinen Grillimbiss eingeladen. Uli, Brigitte, Konstantin und Monika und ich waren auch pünktlich da. Aber wo war die anderen??? Egal, dann wird eben ohne die restlichen Segler angestoßen. Prost!

Während unserer Trainingsfahrt haben mindestens drei Seascapes 18 ihr Schiff aufgebaut und zu Wasser gelassen. Jetzt sind noch ein paar mehr angekommen und laden ihr Schiff ab. Schauen wir mal, ob sie noch was vom Grillfleisch und den Salaten abbekommen…

Konstantin grillt das Fleisch für uns 806er. Der Wirt vom YCSS hat 3 Salate gemacht: Bulgur-Salat, Kartoffelsalat mit Gurken und Krautsalat. Es wird ein geselliger Abend mit leckerem Essen und netten Gesprächen. Irgendwann, es ist schon dunkel, trudeln dann auch die letzten 806 und Seascapes ein. Heiner berichtet uns, dass er sein Unterwasserschiff noch gekärchert hat. Aber auch er und seine Tochter bekommen noch ein Stück Fleisch und Salat mit Brötchen.

Am nächsten Morgen treffen wir uns um zehn zur Steuermannsbesprechung. Die Einteilung des Startverfahrens bleibt leider so wie ursprünglich in der Segelanweisung angesetzt: die 3 Seascapes 24 starten als erste und danach 22 Schiffe: acht 806er sowie vierzehn Seascapes 18.  Ich dachte nur:….das wird bei einer kurzen Startlinie ganz schön eng… Und genau so kam es auch…

Samstag, 28. September: 

Erste Wettfahrt:

Der erste Start mit eindeutig bevorteiltem Pinend missglückte bei uns gewaltig, da wir von 4 Seascapes eingekeilt wurden: Zwei in Lee und zwei in Luv. Zu allem Unglück können sie mit ihrer kleinen Fock auch noch wesentlich höher luven als wir. 🙁 D.h. die zwei in Lee luven uns hoch in den Wind und die zwei in Luv verhindern, dass wir wenden können… 🙁 Grrrrrr. Wir brauchen ewig, um über die Startlinie zu kommen und sind regelrecht eingekeilt. Irgendwann nehmen wir dann doch Fahrt auf, während die ersten 806en schon fast an der Luvtonne sind und  nur noch 2 überhaupt in Sichtweite. Das haben wir uns natürlich anders vorgestellt. Was soll’s. 

Zwei der 806en können wir während des Spi-Kurses überholen. Die anderen sind so weit weg, dass sie einen ganzen Kreuzkurs lang vor uns ins Ziel gehen. Nach dem Zieldurchgang ist der Wind erst mal weg und wir werden alle an Land geschleppt zum Pausieren. In dieser Zeit lassen wir die 806 am Kran und bringen das Unterwasserschiff in Ordnung. 

Zweite Wettfahrt:

Es geht wieder aufs Wasser und dieses Mal kommt der Wind aus einer ganz anderen Richtung. Der Start gelingt dieses Mal besser und uns gelingt ein 4. Platz. Am Abend hat der YCSS ein Essen organisiert und wir sitzen gemütlich zusammen und lassen den Abend ausklingen. Dabei meldet sich Susi bei Konstantin, ob sie morgen bei jemandem mitsegeln kann. Wir melden uns sofort bei ihr, denn wir suchen ja noch ein Crewmitglied. 

Sonntag, 29. September: 

Nächster Morgen. Die Steuermannsbesprechung ist um 9:30 Uhr angesetzt. Wir treffen uns auf der Terrasse und die Wettfahrtleitung teilt uns mit, dass es jetzt drei Startgruppen gibt: Erst die Seascape 24, dann Seascape 18 und dann wir. Eine sehr erfreuliche Nachricht, nachdem wir uns tags zuvor fast nur mit der fremden Gruppe rumgeschlagen haben, anstatt mit der eigenen 🙂

Zunächst ist aber warten auf Wind angesagt. Wir sitzen auf der Terrasse und klönen und gehen davon aus, dass es heute kein Wind mehr gibt. Nachdem sich der Hochnebel verzogen hat, kommt sogar ein bisschen Sonne…

Doch irgendwann kommt am Horizont doch noch Wind auf. Alle schauen aufs Wasser und die Wettfahrtleitung zieht den Antwortwimpel runter und auf geht’s.

Erste Wettfahrt:

Bei der ersten Wettfahrt am heutigen Tag wollen alle 806 am Startschiff starten. Das Gedränge ist groß, und es gibt ein Protest, da sich ein Schiff direkt am Startschiff platziert, in den Wind gestellt hatte und eine anderes sich noch dazwischen drängeln wollte. was laut Wettfahrtregeln, nicht erlaubt ist. Auch wir kommen sehr gut vom Start weg und fahren auf die linke Seite der Lufttonne. Dies erweist sich als tatsächlich bessere Seite, wobei wir viele Winddreher bekommen, wie alle anderen Schiffe natürlich auch.  Die Windräder sind zum Teil recht heftig zwischen 20 und 30°. Der Winter so weit aufgefrischt, dass wir zwischen drei und vier bevor in etwa haben. Damit läuft unser Schiff ganz gut. Und da wir heute auch zu dritt sind, funktionieren die Manöver auch einfacher und schneller als am Vortag. Wir kommen als zweiter ins Ziel und sind happy.

Zweite Wettfahrt:

Bei der zweiten Wettfahrt, sind alle 806en wie an einer Perlenkette an der Startlinie aufgereiht, aber die Geschwindigkeit ist bei allen sehr unterschiedlich, unsere Geschwindigkeit ist nicht ganz so gut, wir brauchen eine Weile um wirklich Fahrt aufzunehmen. Wir entscheiden uns für die linke Seite von der Lufttonne, Da die meisten auf die rechte Seite fahren und wir aufholen müssen.

Mit freiem Wind läuft es jetzt gut ….Es läuft sogar so gut, dass wir als erster an der Lufttonne ankommen, gefolgt von der GER 426. Auf dem Spikurs werden wir dann von Ben überholt und sind zweiter am Leegate. Nach uns kommen Walter von Schorlemer und Heiner.

Auf dem zweiten Kreuzkurs können wir kurz vor der Luvtonne Ben (GER 426) wieder überholen und sind wieder erster. Aber auf dem zweiten Spikurs schläft der Wind nun nach und nach ein und kommt zum Teil dann auch noch von vorn. Wir erreichen gemeinsam mit Ben das Gate und entscheiden uns beide für die linke Boje. Ben hat die Innenposition und wir sind das Wegerechtsboot. Nach der Leetonne wendet Ben sofort während wir den Spibaum noch bergen müssen. Es wird sehr knapp aber Ben geht vor uns ins Ziel. Wir freuen uns über unseren zweiten Platz.

Die Siegerehrung findet um 17:00 Uhr statt und es gibt folgende Platzierung:


Wir bedanken uns ganz herzlich für den tollen Erlebnisbericht und wünschen allen Seglerinnern und Seglern wunderschöne Herbsttage.

Herzliche Grüße

Fabian Frühbuss

Veröffentlicht unter Regatta-Termine, Regattaszene, Segel-Reviere, Starnberger See

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