“Der Bodensee stinkt” – Niedrigwasser bereitet einigen Häfen erste Probleme

Wo sonst Ausflugsschiffe ablegen und Segelboote schaukeln, herrscht gähnende Leere. Der Bodensee erlebt gerade den niedrigsten Pegel seit 40 Jahren.

Konstanz – Spaziergänger dürfte es freuen, Häfen, Bootsbesitzer und Fischer dagegen weniger: Der Bodensee hat derzeit so wenig Wasser wie seit vielen Jahren nicht. Besonders der Untersee im Westen kämpft mit ungewöhnlich niedrigen Pegelständen. Der Hafen von Mannenbach in der Schweiz liegt komplett trocken. Gestrandete Boote, stinkende Algen und freigelegte Geröllfelder prägen das sonst so idyllische Bild. Ein Umweltschutz-Experte gibt allerdings Entwarnung. 

 

„Der geringe Wasserstand ist für diese Jahreszeit nicht außergewöhnlich“, erklärt ein Sprecher des Landesamtes für Umweltschutz Baden-Württemberg (LUBW).

Die Ursachen für den niedrigen Pegelstand sind vielfältig. Laut dem Sprecher sind vor allem die geringen Niederschläge – auch über den Winter – und die dadurch geringe Schneeschmelze in den Alpen verantwortlich. Demnach liegt der Wasserstand in Konstanz bei nur 2,71 Metern – Quelle Portal bodenseee.net „Für diese Jahreszeit ist das sehr gering. In den 1980er-Jahren gab es ähnlich niedrige Wasserstände“, so der Sprecher

Bodensee kämpft mit Folgen von Klimawandel – Fischsterben bereits eingetreten

Während die Pegelstände natürlichen Schwankungen unterliegen, zeichnet sich bei der durchschnittlichen Temperatur des Bodensees ein klarer Trend ab: Deutschlands größter See wird nach Informationen des LUBW immer wärmer. Im Jahr 1962 lag die mittlere Wassertemperatur demnach noch bei 10,5 Grad Celsius. 2023 wurde mit 13,6 Grad schließlich ein neuer Höchstwert erreicht. Damit hat sich der Bodensee in etwas mehr als 60 Jahren um mehr als drei Grad erwärmt.

In den nächsten Jahren könnte der Klimawandel die Situation am Bodensee verschärfen. Die steigenden Temperaturen verhindern die Durchmischung des Wassers, was zu Sauerstoffmangel in tieferen Schichten führen kann. Besonders der flache Untersee im Westen könnte dadurch betroffen sein, was langfristig zu einem Fischsterben führen könnte. Der Gewässerschutz wird daher immer wichtiger, um die negativen Auswirkungen auf die Tierwelt und Natur zu minimieren. 

VIDEO: Beitrag zum Niedrigwasser ARD Mediathek

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